Eines der wohl am meisten verwendeten Tools im agilen Kontext ist das Kanban-Board. Im Buch „Kanban in der Praxis“ von Klaus Leopold geht es aber um viel mehr als um dieses Tool. Der Ansatz, der in den 70er Jahren in Japan entwickelt wurde, wird in seiner Gesamtheit unter die Lupe genommen. Dabei stellt der Autor den Praxisbezug her, indem eine Reihe von Fallbeispielen erzählt werden.
Darüber hinaus werden im Rahmen von Experteninterviews die verschiedensten Aspekte des Ansatzes sichtbar gemacht.
Was ist also Kanban?
Das Ziel der Methode ist die Optimierung des gesamten Wertschöpfungsprozesses für den Kunden. Dabei steht die Ganzheitlichkeit im Vordergrund. Isoliertes Optimieren einzelner Arbeitsschritte führt nicht zum Erfolg, sondern schwächt die gesamte Wertschöpfungskette. Erfolg stellt sich vielmehr durch echte Zusammenarbeit und Kooperation auf allen Ebenen ein. Dem liegen drei Prinzipen zu Grunde:
- Die Optimierung beginnt immer bei der aktuellen Arbeit
- Verbesserungen erfolgen schrittweise und evolutionär
- Übernahme von Verantwortung und Leadership auf allen Ebenen
Basierend auf diesen Prinzipien leiten sich die sogenannten 6 Kanban Praktiken ab:
- einzelne Arbeitsschritte und deren Reihenfolge transparent machen – hier kommt das eingangs erwähnte Kanban-Board zum Einsatz
- die laufende Arbeit begrenzen, um Effizienzverluste aufgrund häufiger Aufgabenwechsel zu vermeiden
- einen reibungslosen Ablauf von Beginn einer Aufgabe bis zu deren Fertigstellung sicherstellen
- einen Prozessablauf definieren und kommunizieren. Dabei wird der Nutzen in den Vordergrund gestellt
- regelmäßige Feedbackschleifen implementieren
- den gesamten Wertschöpfungsprozess kontinuierlich verbessern
Aus meiner Sicht ist das Buch eine echte Empfehlung, wenn Sie mehr über diesen spannenden Ansatz erfahren möchten. Am besten fand ich den stark ausgeprägten Praxisbezug aufgrund der zahlreichen Fallbeispiele und Experteninterviews.
Dieses Buch hat für Sie Ing. Günter Lukas, MSc gelesen und besprochen.
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