Wilhelm Geisbauer beschreibt in seinem Buch „Führen mit Neuer Autorität“ ein sehr praxisorientiertes Führungskonzept, welches auf den Ansatz von Haim Omers neuem Verständnis von Autorität zurückgeht.
Er räumt mit einem großen Führungsirrtum auf, indem Führungsautorität mit autoritärem Führen gleichgesetzt wird, und nimmt Bezug zur ursprünglichen Bedeutung des Begriffs der Autorität, nämlich dem lateinischen Wort „auctoritas“, welches übersetzt wird mit Ansehen, Einfluss und Bedeutung. Stärke und Empathie statt Macht liefern das Fundament für ein neues, positiv geprägtes Führungsverständnis.
Der Autor beschreibt das Konzept als neues Tool, welches Führungskräfte einlädt, sich durch ständige Reflexion ihres eigenen Denkens und Handeln weiterzuentwickeln und dadurch die zunehmend komplexer werdenden Anforderungen ihres Führungsalltags bewältigen zu können.
Im Nachwort sagt Harry Merl: „Neue Autorität erwirbt derjenige, der sich permanent persönlich weiterentwickelt. Das führt zu innerer Stärke, die nach außen hin als fördernd wahrnehmbar ist. Es geht nicht um Revolution, sondern um Evolution, um schrittweise Veränderung zum Besseren.“
Mit diesem Buch liefert Wilhelm Geisbauer einen klaren Leitfaden für Führungskräfte unterschiedlicher Führungsebenen, welcher, in Verbindung mit dem lösungsorientierten-systemischen Ansatz und dem Salutogenese-Modell, auch altbewährte Konzepte zum Einsatz bringt.
Als Herzstück der „Neuen Autorität“ prägen 7 Elemente seinen Ansatz, welche in sich stimmig aufgebaut sind, mit einfacher klarer Sprache vermittelt werden und helfen eine wertschätzende Haltung und Einstellung aufzubauen und zu verinnerlichen. Führungskräfte werden eingeladen sich auf einen Weg des konstruktiven Führungshandelns und gleichzeitig jenen der persönlichen Veränderung zu begeben.
In diesem Führungskonzept resultiert eine gute Beziehungsebene aus dem Gefühl der Sicherheit. Wenn beziehungsgestaltende Führungselemente für den Mitarbeiter berechenbar, erkennbar und nachvollziehbar sind, entwickelt sich dadurch eine langfristige Beziehungsebene.
- Anstelle von Überwachung steht Kommunikation. Neue Autorität begrenzt nicht, sondern schafft Raum für Möglichkeiten. Transparenz führt zu Offenheit und Vertrauen. Werden Organisationen über Kommunikationsprozesse weiterentwickelt, führt dies zu Stärke im Team.
- Beharrliche Zielorientierung schafft Kontinuität und stabilisiert gleichzeitig die Beziehung, dabei geht es um einen konstruktiven Umgang mit der Zeit, wobei der Aufmerksamkeitsfokus auf längeren Zeiträumen liegt. Handeln entspringt aus einer inneren Ordnung und Klarheit.
- Selbstführung erfordert ein hohes Maß an Impulskontrolle, Selbstbeherrschung und Reflexion. Im konstruktiven Umgang mit Konflikten führen gegenseitiges Verstehen ohne Schuldzuweisungen zu vernünftigen Lösungen.
- Führungskräfte nutzen wertvolle Ressourcen durch kooperatives Verhalten und Vernetzung. Das Verhalten der Führungskraft ist durch innere Überzeugung und nicht durch äußere Zwänge geprägt. Wird Neue Autorität gelebt, wird die Führungskraft selbstbestimmt, lösungsorientiert und präsent erlebt.
Ich kann das Buch jeder Führungskraft empfehlen, die sich wertvolle Anregungen für konkrete Umsetzungsschritte in der Organisationsentwicklung holen möchte und zudem einen positiven Beitrag zu einer zukunftsfähigen Unternehmenskultur, die von Kooperation und Wertschätzung geprägt ist, leisten möchte.
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